Deutsche Laien machen Front gegen den Synodalen Weg

01. Februar 2023
Quelle: fsspx.news
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Während der Heilige Stuhl sich gegen den geplanten deutschen Synodalrat ausgesprochen hat, der nur ein ständiger „Weg“ sein soll, geht eine deutsche Laienbewegung auf die Barrikaden, um das „offene Schisma“ anzuprangern, in das die Kirche auf der anderen Seite des Rheins ihrer Meinung nach hineinschlittert.

Während Bischof Georg Bätzing während seines Ad-limina-Besuchs in Rom am 18. November 2022 die „tiefe authentische Erneuerung“ des Synodalen Weges verteidigte und behauptete, dass dieser zu einem „Verständnis der Würde aller Getauften“ und zu einer „umfassenderen Mitverantwortung der Gläubigen“ führen würde, sind es genau diese Gläubigen, die den laufenden „schismatischen“ Prozess anprangern. 

„Der sogenannte „Synodale Weg“ in Deutschland erfüllt nicht die Voraussetzungen für eine echte Reform. Besessen von der [hierarchischen] Struktur der Kirche, verfehlt er den Kern der Krise; er verletzt den Frieden der Kongregationen, verlässt den Weg zur Einheit mit der Weltkirche, schadet der Kirche in der Substanz ihres Glaubens und ebnet den Weg zum Schisma.“ Diese Feststellung entstammt einem offenen Brief, der zu Jahresbeginn von „Neuer Anfang“ online gestellt wurde. Hinter der Bezeichnung verbirgt sich eine Gruppe von Laien, die über die Auswüchse des derzeitigen Synodalwegs besorgt sind und die Koexistenz von „zwei Lehrämtern“ auf der anderen Seite des Rheins beklagen: „Das römisch-katholische Lehramt, das wie ein Hund in seiner Hundehütte eingesperrt ist, und das heterodoxe Lehramt des Synodalwegs, das von Laien- und Kirchenlobbys in die Medien getrieben wird.“ 

Obwohl die Synodenvorschläge - zumindest theoretisch - nicht bindend sind, erwartet „Neuer Anfang“, dass eine „De-facto-Anwendung der falschen Ideen“ im größten Teil der deutschen Diözesen verbreitet wird. Und das, obwohl die Texte nicht von einer qualifizierten Mehrheit der Teilnehmer gebilligt wurden: So hatte Bischof Bätzing den Medien mitgeteilt, dass er dafür sorgen werde, dass ein Text, der eine heterodoxe Sicht der Sexualität propagiert, in seiner Diözese Limburg durchgesetzt wird, obwohl er bei der Abstimmung nicht zwei Drittel der Stimmen des Episkopats auf sich vereinigen konnte. Hier zeigt sich, dass die Propagandisten der Synodalität sehr wohl den Weg zum Autoritarismus finden, wenn er ihnen nur nützt. 

Birgit Kelle, eine bekannte Autorin und Sprecherin von „Neuer Anfang“, prangert ihrerseits den erheblichen Druck an, der derzeit auf den Synodenweg ausgeübt wird und der angeblich von #OutInChurch ausgeht, einer Gruppe aus der LGBT-Szene, deren Ziel es ist, in der Kirche Verhaltensweisen herab zu würdigen, die ihren Ansichten widersprechen. Birgit Kelle fügt hinzu, dass „Maßnahmen, die darauf abzielen, jeden Anflug von Widerstand im Keim zu ersticken, bereits in den vom Synodenweg vorgeschlagenen Texten enthalten sind“. So ist vorgesehen, dass jeder, der die heterodoxe Sicht der Kirche und der Sexualität, die durch den Synodenweg gefördert wird, nicht akzeptiert, „nicht in der Lage sein sollte, verantwortungsvolle und leitende Positionen“ in den Diözesen zu bekleiden. Eine Entscheidung, die insbesondere für Bischöfe und Seminarprofessoren gilt. 

Wenn der Synodenweg so weitergeht, warnt „Neuer Anfang“ vor den kurzfristigen Folgen des offenen Schismas für Christen guten Willens: „Katholiken, die dem Lehramt der Weltkirche treu sind, werden gezwungen sein, ihre Pfarreien und Diözesen zu verlassen und eine Art Untergrundkirche zu bilden.“ 

Aber es gibt noch eine Möglichkeit, das Schlimmste zu verhindern: „Rom müsste entschlossen handeln, indem es beispielsweise von allen, die ein Regierungs- oder Lehramt bekleiden, ein Glaubensbekenntnis und einen Treueschwur verlangt“, oder indem es Bischöfe, die sich weigern, den Gehorsam zu leisten, „absetzt“. Aber wird man es im Vatikan wagen, so weit zu gehen, wenn man das - vor allem wirtschaftliche - Gewicht kennt, das die mächtige Kirche in Deutschland im Vergleich zur Weltkirche darstellt? 

In dieser Hinsicht ist die jüngste Ablehnung des Heiligen Stuhls gegenüber der Bildung eines deutschen Synodalrats, der sich Befugnisse anmaßt, die er nicht haben kann, ein begrüßenswerter Anfang von Entschlossenheit, aber es wird nicht ausreichen, um das Schlimmste zu verhindern. Im übrigen haben die deutschen Bischöfe bereits deutlich gemacht, dass sie dies nicht davon abhalten wird, den Synodalrat zu bilden.